Sport und mentales Training

In Interviews von Athleten hört man öfters vom mentalen Training. Doch was ist mentales Training überhaupt und aus welchem Grund spielt die mentale Stärke in unserem Leben eine große Rolle? Nicht nur Sport und mentales Training gehören zusammen, sondern mentales Training unterstützt uns auch im Alltag.

W A S  I S T  M E N T A L E S  T R A I N I N G ?

Mentales Training ist das, was du daraus machst.

Mit mentalem Training trainieren wir, wie man mit veränderten Rahmenbedingungen umgeht.
Wir allen kennen sie, die Trainingsweltmeister. Ein Trainingsweltmeister ist jemand, der im Training nicht zu toppen ist, der seine beste Leistung im Training erbringt, doch sobald es heißt, die Leistung auch im Wettkampf zu zeigen, versagt der Sportler. Zwar ist die Aufgabe des Sportlers gleich geblieben (z.B. 5km in 20min), jedoch haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Im Wettkampf, im Gegensatz zum Training, steht der Sportler plötzlich Konkurrenten gegenüber, er verspürt Leistungsdruck, er ist von lautem Publikum umgeben uvm. – und genau da setzt mentales Training an. Durch mentales Training rutschen die veränderten Rahmenbedingungen in den Hintergrund bzw. der Sportler lernt mit ihnen umzugehen und kann so im Wettkampf genauso “funktionieren” wie beim Training.
Dieses Beispiel ist auch auf andere Situationen umzulegen; zB. eine Prüfungssituation, eine Rede halten, ein Interview, etc.

T R A I N I N G  D E R  M E N T A L E N  S T Ä R K E

Wann geht es mir gut? Wann fühle ich mich wohl? Wenn ich mich in meiner Komfortzone befinde! Unsere größte Herausforderung, um den Schritt aus der Komfortzone heraus zu wagen, ist meist der Konjunktiv: “es könnte passieren, dass…”, “ich könnte…”, “es würde…” – unsere Gedankenwelt hat großen Einfluss auf unserer Leben.
Durch das Training der mentale Stärke können wir unser Denken und unser Verhalten beeinflussen und verändern, wir lernen unsere eigenen Ressourcen zu nutzen und steigern dadurch unsere Leistung.

T I P P S  U M  D E I N E  M E N T A L E  S T Ä R K E  Z U  S T E I G E R N

Es gibt viele verschiedene Tipps und Übungen, um seine mentale Stärke zu verbessern und zu stärken. Hier sind einige wichtige davon aufgezählt:

• Autosuggestion (Selbstbeeinflussung)
  Unsere eigenen Gedanken und Gefühle beeinflussen das Endergebnis. Eine positive und negative Einstellung wirkt sich dementsprechend auf den Erfolg oder Misserfolg aus. Dafür ist es wichtig, sich selbst gut einschätzen zu können, seine Stärken und Schwächen zu kennen und so sein eigenes Potenzial voll ausschöpfen zu können.
• Visualisierung
  Du kannst Ziele, Bewegungsabläufe, Handlungen uvm. visualisieren.
  Durch Visualisierung deiner Ziele spürst du den Erfolg schon bevor du dein Ziel erreicht hast. Du steigerst so deine Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeitserwartung und die Motivation das Training durchzuziehen.
  Je mehr Sinne du in deine Visualisierung eingebunden sind, desto besser kann dein Gehirn damit arbeiten.
• Achtsamkeit
  Durch regelmäßiges Achtsamkeitstraining, wird dir deine Umgebung und dein Befinden bewusster. So kannst du besser mit Stress und Druck umgehen, arbeitest produktiver,bist ausgeglichener und verbesserst deine Selbststeuerungsfähigkeit. 
• positive Gedankenwelt
  Negative Gedanken, negative Nachrichten, negative Erinnerungen an eine Situation beeinflussen uns. Nicht nur wie wir handeln sondern auch unseren Blutdruck, unsere Schlafqualität, unser Stressmanagement, uvm.
  Seine Gedankenwelt auf das Positive zu schulen benötigt seine Zeit. Dabei ist vor allem auch die positive Sprache ein wichtiges Tool.
• Selbstgespräche – positive Sprache
  Der innere Dialog wird für vieles verwendet z.B. um uns auf Handlungen vorzubereiten ( “Morgen stehe ich früher auf.”), um zu kommentieren ( “Huch, ist es windig!”) oder um zu bewerten (“Super, gerade noch geschafft!”) Selbstgespräche machen wir alle täglich, ständig.
  Wenn wir dieses Tool bewusst einsetzen, können wir uns noch viel weiter pushen und Ziele erreichen. Dabei ist es wichtig, WIE man mit sich selbst spricht.

E I N S A T Z B E R E I C H E  V O N  M E N T A L E M  T R A I N I N G  I M  S P O R T

• Zielarbeit
• mentale Wettkampfvorbereitung
• Konzentrationssteigerung
• Motivation und Durchhaltevermögen
• Umgang mit Misserfolgen
• Zeitmanagement
• Stressmanagement
• Teambuilding
• Spannungsregulation

S E L B S T V E R S U C H – M E N T A L E S  T R A I N I N G

D I E  Z I T R O N E

Stell dir vor, du hältst eine gelbe Zitrone in deiner Hand. Stell es dir so bildhaft und lebendig wie möglich vor. Wie fühlt sich die Zitrone in deiner Hand an? Ist sie rund, hat sie eine raue oder glatte Schale?
Jetzt stell dir vor, du riechst an der Zitrone. Atme den säuerlichen Duft der Zitrone ein.
Nun legst du die Zitrone auf ein Brett und schneidest sie in zwei Hälften. Rieche in deiner Vorstellung erneut an der Zitrone. Ist der säuerliche Duft nun intensiver wahrzunehmen? Was nimmst du noch war? Nimm dir Zeit und intensiviere das BIld in deiner Vorstellung.
Jetzt nimm die Zitronenhälfte und beiße herzhaft hinein.
Was ist jetzt passiert?
(Visualisiere zuerst die Zitrone wie oben beschrieben und lies dann erst weiter)

Wenn du dir die Zitrone bildhaft vorgestellt hast und dich darauf eingelassen hast, sind jetzt zwei Dinge passiert:

1. Du hast beim Hineinbeissen dein Gesicht verzogen.
2. Dein Mund hat vermehrt Speichel produziert.

Faszinierend oder?
Du hast dir die Kraft der Visualisierung gerade selbst bewiesen! Allein durch deine Vorstellung, in die Zitrone zu beißen, hat dein Körper darauf reagiert, als hättest du tatsächlich in eine saure Frucht gebissen.
Deine mentale Kraft reicht aus, um körperliche Reaktionen hervorzurufen. Mach dir das zunutze und visualisiere deine Ziele.